Das AAI präsentiert am 30. Jänner um 18:00 Uhr den exzellenten Film „PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen“ in Das Kino. Regisseur Fredrik Gertten hat sich für den Streifen auf die Fersen von Leilani Farha, der UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, geheftet.

Von Athen bis Zürich – überall auf der Welt schießen in den Städten die Wohnungspreise in die Höhe. Salzburg ist da keine Ausnahme: Baugründe sind in der Stadt nicht mehr unter 1.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Bei neugebauten Eigentumswohnungen kostet der Quadratmeter durchschnittlich bereits 6.441 Euro pro Quadratmeter – für eine halbe Million Euro bekommt man also gerade einmal 77,6 Quadratmeter Wohnfläche (Quelle: https://www.sn.at/wiki/Wohnkosten_in_der_Stadt_Salzburg)

Die Einkommen der Bewohner*innen können nicht mithalten: Langzeitmieter*innen werden für die Errichtung teurer Immobilienprojekte aus ihren Wohnungen gedrängt. Dabei trifft es längst nicht mehr nur die Armen – auch die Mittelschicht verdient nicht gut genug, um den benötigten Wohnraum in den Städten zu finanzieren.

Explodierende Wohnkosten

„Ohne Geld von der Familie geerbt zu haben, wird sich die nächste Generation kein Eigenheim mehr leisten können,“ sagt Roberto Saviano. Der italienische Schriftsteller, der seit dem Erscheinen seines Tatsachenromans „Gomorrha“ unter Polizeischutz lebt, ist nur einer von nur wenigen prominenten Gesprächspartner*innen, die der schwedische Regisseur Fredrik Gertten für „PUSH – Für das Grundrecht für Wohnen“ vor die Kamera holte.

Deutschsprachiger Trailer für „PUSH“

Der Film, den das Afro-Asiatische Institut am 30. Jänner 2020 um 18:00 Uhr in Das Kino zeigt, folgt Leilani Farha, UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, um den Globus. Farha bereiste Städte wie Berlin, Barcelona, Mailand, Valparaíso (Chile), Sao Paolo, Stockholm, London und New York, um herauszufinden, wer aus den Städten gepusht wird und warum.

Das drastischste Zahlenbeispiel kommt gleich zu Beginn des Streifens: In Toronto haben die Immobilienpreise in den vergangenen 30 Jahren um 425 Prozent angezogen haben, das durchschnittliche Einkommen ist in diesem Zeitraum gerade mal um 133 Prozent gestiegen.

Wohnen als Menschenrecht

Farha macht klar, dass es sich bei Wohnen um ein Menschenrecht handelt, das in der Allgemeinen Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen (Artikel 25) sowie in zahlreihen internationalen Abkommen verankert ist. Auch wer für die Wahrung dieses Menschenrechts verantwortlich ist, bleibt in dem Film kein Geheimnis: Es sind die nationalen Regierungen.

Der Film zeigt auf, dass die Politik aber den Investmentgesellschaften scheinbar machtlos gegenüber steht. So bemüht sich Farha in PUSH um einen Termin mit Entscheidungsträger*innen von Blackstone, der größten Immobilieninvestmentfirma der Welt – letztendlich erfolglos. 

Für den vielfach ausgezeichneten Regisseur des Films, Fredrik Gertten, trägt die Schuld an der Misere das Geflecht aus Immobilien, Baufirmen und Politikern, das „so korrumpiert wie kein anderes auf der Welt“ sei. Gänzlich hoffnungslos ist der Kampf gegen dieses System nicht. Im letzten Viertel des Films gelingt es Leilani Farha engagierte Bürgermeister*innen von Städten rund um den Erdball zur Zusammenarbeit gegen die steigenden Immobilienpreise zu vereinen.

Diskussionstische mit Expert*innen

Im Anschluss an den Film  kann an Diskussionstischen mit Expert*innen über den Film gesprochen werden. Für Gespräche stehen u. a. zur Verfügung:

  • Christian Smigiel, Sozialgeografie, Universität Salzburg
  • Torsten Bichler, Caritas Salzburg, Leiter der Wohnungslosenhilfe
  • Barbara Wimmer-Stöllinger, Diakonie Salzburg, Leiterin der Stadtteil- und Quartiersarbeit
  • Kay-Michael Dankl, Mitglied des Gemeinderates der Stadt Salzburg
  • Anna Schiester, Mitglied des Gemeinderates der Stadt Salzburg

Karten sind direkt bei Das Kino erhältlich. Telefon: +43 662 87 31 00 15

Titelbild: Sasha Snow

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