Unser Themenschwerpunkt „Made in Africa“ vom 17. bis 20. Juni 2021 rückte die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und Europa in den Mittelpunkt. In einer Ausstellung, einem Online Talk und einem Filmabend wurde das Thema von vielen Seiten beleuchtet.

Herzstück des Themenschwerpunkts war die Ausstellung „Made in Africa“, die vom 17. bis 20. Juni am Afro-Asiatischen Institut in Salzburg zu sehen war. Dabei zeigten wir Produkte aus Afrika, von denen hierzulande kaum jemand weiß.

Zu bestauen war etwa das erste afrkanische Smartphone Mara aus Ruanda oder der Laufschuh Enda aus Kenia. Aber auch die luxuriösen Schreibgeräte von Monts Nimba aus Côte d’Ivoire und die modischen Sweater von Butterpudding aus Südafrika durften nicht fehlen.

Die Bilder-Galerie zeigt ein paar Highlights:

  • Die Austellung "Made in Africa" fand am AAI statt
  • Enda-Sportschue aus Kenia
  • Afrikanische Produkte der EZA Fairer Handel GmbH
  • Chocolate made in Ghana: FairAfric
  • Kipepeo: T-Shirt aus Kenia und Tansania
  • Mara Phone aus Ruanda
  • Miyonga: Trockenfrüchte aus Kenia
  • Äthiopischer Kaffee von Tomoca

Insgesamt konnten wir Produkte von 25 afrikanischen Hersteller*innen präsentieren – ihre Geschichten findet Ihr auf unserem Blog https://madeinafrica.at/.

Einen großen Beitrag zum Gelingen unserer Ausstellung trugen unsere Kooperationspartner*innen bei: Wir bedanken uns bei Manuyoo, EZA Fairer Handel, Kikoi.at, DubaRuba und Pat&Mays für ihre großartige Unterstützung.

Handelsbeziehungen auf dem Prüfstand

Warum aber kennt in Europa kaum jemand eine Marke wie Enda? Dazu müssen wir Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und Europa genauer unter die Lupe nehmen.

Europa ist zwar der wichtigste Handelspartner für Afrika, doch die Beziehungen sind in Schieflage. Denn während Europa zu 70 Prozent Industriegüter in afrikanische Länder exportiert, stellen zwei Drittel der Importe aus Afrika Rohstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse dar.

Um die ungleichen Handelsbeziehungen zu beleuchten, fand am 17. Juni um 19:00 Uhr ein Zoom-Gespräch mit Expert*innen aus Entwicklungspolitik und Wirtschaft statt. An der hochinteressanten Diskussion nahmen Alexandra Ngandeu (Manuyoo), Adiam Emnay (Dubaruba), Andrea Reitinger (EZA Fairer Handel GmbH), Gunter Schall (Austrian Development Agency), Paul Schreilechner (BioTan) teil. Moderiert hat Rita Isiba.

Film „Wax Print“ im Museum der Moderne

Um unfaire Bedingungen im Handel ging es auch im Film „Wax Print“, den wir am 18. Juni 2021 im Auditorium des Museums der Moderne Salzburg zeigen konnten. Die bunten Wax Prints gelten vor allem in Westafrika als traditionelle Bekleidungsstücke.

Regisseur*in Aiwan Obinyan staunte aber nicht schlecht, als sie von ihrer Großmutter in Nigeria erfuhr, dass es sich bei den beliebten Baumwollstoffen um eine koloniale Erfindung handelt. Die Wax Prints werden seit 200 Jahren vor allem in England und in den Niederlanden für die afrikanischen Märkte produziert.

Der Film „Wax Print“ gibt Einblicke in die Praktiken der internationalen Textilindustrie.

Für ihre preisgekrönte Dokumentation begab sich Obinyan auf eine zweijährige Spurensuche. Die Reise führte ihn über die Baumwollfelder in den USA und die Textilfirma Vlisco in den Niederlanden dorthin, wo ihre Faszination für die Stoffe begann: in die Nähschule ihrer Großmutter in Nigeria.

Die Filmvorführung fand im Rahmen derAusstellung “Yinka Shonibare CBE. End of Empire“ statt, die noch bis 3. Oktober im Museum der Moderne läuft. Shonibare setzt Wax Prints als künstlerisches Material ein – für ihn sind sie die perfekte Metapher für seine “multilayered identity”.

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