NS-Dokumentationszentrum München- ein Kommentar

Am 3. Juni 2023 besuchten wir gemeinsam mit dem Stipendiaten*innen das NS-Dokumentationszentrum in München. Wir trafen uns für Studierende zu unüblicher Stunde gleich um 7:00 Uhr Früh zur Abfahrt am Bahnhof in Salzburg und kehrten nach einem bereichernden und intensiven Tag am frühen Abend zurück. Im Doku-Zentrum tauchten wir tief in die Geschichte ein, angefangen bei Hitlers Geburt und seiner Kindheit, über seine Ablehnung an der Universität Wien bis hin zu seinem Weg nach München, wo er seinen Aufstieg zum Diktator vorantrieb. Unser Tourguide gab uns dann auch einen Einblick in die Nachkriegszeit und erläuterte, wie damals versucht wurde ein gangbarer Weg zurück zur Demokratie zu finden.

Es fiel auf, dass die Studierenden unserer Gruppe sehr unterschiedliches Vorwissen mitbrachten. Einige Wissenslücken konnten geschlossen werden andere führten zu weiteren Fragen, die uns vergegenwärtigten, dass die europäische, bzw. Deutsche Geschichtsschreibung für die hier lebende Bevölkerung große Bedeutung hat und auch bis heute nachwirkt.

Global gesehen wird die europäische Geschichte sehr unterschiedlich wahrgenommen. Solche Exkursionen sind von großer Bedeutung: sie zeigen uns einerseits unseren Eurozentrismus auf, und bringen uns andererseits uns auch die Erkenntnis, dass wir über andere Teile der Welt wenig historisches Wissen haben. Die „blinden Flecken“ anderer zeigen uns auch unsere eigenen auf.

Zum Glück blieben dennoch nur wenige Fragen unbeantwortet. Es gab auf jeden Fall genügend Gesprächsstoff auch für den Spaziergang durch den Englischen Garten und die Rückreise mit dem Zug nach Salzburg.

Diese Exkursion hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich der Geschichte bewusst zu sein. Denn das Wissen um historische Ereignisse hilft uns Entwicklungen und aktuelle Situationen tiefgreifender zu verstehen. Mit dieser Exkursion geht die Schwerpunktreihe „Demokratie- unser Kostbares Gut“ zu Ende. Wissenslücken konnten geschlossen und unterschiedliche Verständnisse von Demokratie diskutiert werden.
Dabei waren die vielfältigen Formate, die unterschiedlichen Referierenden sowie die internationalen Teilnehmer*innen- Gruppe von zentraler Bedeutung.

Die Zeitspanne von der jungen Demokratie in den 20 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts über die schrecklichen Weltkriege bis hin zu den Jahren des Wiederaufbaus bieten auf jeden Fall auch weiterhin genug Inhalt und Diskussion für weitere Exkursionen. Es könnte auch eine Bereicherung sein, historische Auseinandersetzungen nicht nur in Europa zu thematisieren, um gemeinsam die jeweiligen blinden Flecken im eigenen Geschichtsbewusstsein ein Stück weit zu schließen.

Insgesamt empfand ich den Ausflug nach München als äußerst gelungen, da er dazu beigetragen hat, die Verwirrung durch die Beantwortung zahlreicher Fragen zu beseitigen. Besonders erfreulich war, dass das Interesse der Stipendiat*innen geweckt wurde, und sie eine Vielzahl von Fragen gestellt haben, was zu einer insgesamt positiven Erfahrung beigetragen hat.

Hintergrundinformation

Das NS-Dokumentationszentrum in München ist eine bedeutende Institution, die sich der Aufklärung über die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Auswirkungen auf Deutschland und die Welt widmet. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen „Braunen Haus“, der Parteizentrale der NSDAP. Das Zentrum fungiert als Gedenkstätte und Museum und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Nazi-Herrschaft.

Für Leser, die sich weiter in die Geschichte des Nationalsozialismus und die Bedeutung des NS-Dokumentationszentrums vertiefen möchten, sind hier einige empfohlene Ressourcen:
NS-Dokumentationszentrum München
und
Bundeszentrale für politische Bildung


Quellen

Fotos- by AAI Salzburg.

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