Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Überschwemmungen zu den häufigsten Naturkatastrophen. Überschwemmungen ereignen sich, wenn große Mengen an Wasser einen Ort überfluten, der normalerweise zum Festland zählt. Wegen der vielen Hundert Toten und der Zahl an bisher vertriebenen Personen ist die Überschwemmung, die sich 2022 in Nigeria ereignet hat die schlimmste, die Nigeria während der letzten zehn Jahre erlebt hat. Berichte sprechen bereits jetzt von über 200.000 zerstörten Häusern, 1,4 Millionen vertriebenen Menschen und mehr als 600 Toten.
Die Nationale Behörde für Katastrophenschutz in Nigeria hat berichtet, dass die Ursache dieser Überschwemmung teilweise menschlichen Ursprungs ist, da das Ablassen von überschüssigem Wasser durch das Nachbarland Kamerun maßgeblich zu dem Hochwasser beigetragen habe. Die Frage, die sich nun stellt, ist welches Schicksal die vertriebenen Familien erwartet, in einer Situation, in der sie ihre Lebensgrundlage verloren haben, Menschen verloren haben und nicht einmal Zugang zu Essen, Wasser, Gesundheitsversorgung oder gar Medizin haben? Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich Hochwasserkatastrophen zukünftig vor allem in Ländern mit mittlerem und wenig Einkommen ereignen werden, wo die Kapazitäten, sich auf Überschwemmungen vorzubereiten und darauf zu reagieren schwach oder erst im Entstehen sind.

Die Girls for Development Goals Foundation, eine von Benedicta und Fredrick Apuamah gegründete NGO, die sich auf die Situation von Frauen und Mädchen konzentriert, hat die Initiative ergriffen, überschwemmte Gemeinden im Delta State von Nigeria zu besuchen, um deren Bedürfnisse schnell zu ermitteln und ihr Bestes zu tun, um den Flutopfern Unterstützung zu verschaffen. Die Gemeinde Onyah befindet sich im Verwaltungsgebiet Ndokwa East im Delta State. Aus unserer Arbeit als Organisation wissen wir, dass Frauen und Mädchen in Katastrophen am verwundbarsten sind und dass ihre Bedürfnisse sich stark von denen männlicher Opfer unterscheiden. Die Pharmazeutin Faith Okonobo (unsere Programmleitung) hat das Team mit Unterstützung des indigenen Gemeindeältesten Monday Ifeanyi zu dieser Gemeinde geführt. Das Team musste sich mit Hilfe eines Lastwagens fortbewegen, was sich als das beste Transportmittel für weniger überflutete Straßen herausstellte, bevor sie ihre Reise und Besuche in einem Boot fortsetzten.
Es war in der Tat ein schwer zu ertragender Anblick, da die zugewiesenen Lager voll und überfüllt waren. Die Bevölkerung hat wo irgendwie möglich selbst provisorische Lager errichtet. Circa 20 Familien haben ein zweistöckiges Haus in ihr Lager verwandelt und leben nun im ersten Stock, da das Erdgeschoss überflutet war. Frauen klagen über verschiedene Hautkrankheiten durch die Nutzung des Flutwassers. Trotz des Risikos für Cholera und andere durch das Wasser übertragene Krankheiten müssen sie das Wasser zum Kochen, Baden, Waschen und sogar für die Müllentsorgung benutzen. Dies ist noch härter für Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter, da sie mit dem fehlenden Zugang zu Menstruationsprodukten, Privatsphäre, sauberem Wasser, etc. zu kämpfen haben.
Der Zugang zu den lebensnotwendigen Grundbedürfnissen Essen und Trinkwasser ist vor allem in Katastrophensituationen sehr wichtig. Unter den Betroffenen haben Bäuer*innen nicht nur ihr Ackerland verloren, sondern ihre gesamten Lebensmittelvorräte. Dies lässt die Menschen hungrig zurück, zusätzlich zu der schon schrecklichen Lage, in der sie sich befinden. Die wenigen vorhandenen Lebensmittel werden weit unter dem Marktpreis untereinander verkauft, damit sie Zugang zu etwas Essen haben. Ebenso ist der Zugang zu medizinischer Grundversorgung unterbrochen, was vor allem für Kinder unter fünf Jahren das Risiko erhöht, an vermeidbaren Krankheiten und Infektionen zu sterben. Diese Katastrophe hat Kinder auch ihrer Bildung beraubt, da diese auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde.
Forschung hat gezeigt, dass Länder im Globalen Süden am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Dennoch leiden sie stärker unter den Auswirkungen, weil sie nicht die nötigen Ressourcen haben, um diese Effekte abzumildern. Der UN Generalsekretär António Guterres hat während der COP27 zu einem Klima-Solidaritätspakt aufgerufen und zur Besteuerung von Öl, um die zu unterstützen, die mit den unmittelbaren Folgen des Klimawandels kämpfen. Dieser vorgeschlagene Solidaritätspakt wird Länder in die Verantwortung nehmen, ihre Anstrengungen zu erhöhen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren, wie verminderte Emissionen oder aufstrebende Wirtschaften zu fördern. Daher rufen wir wohlgesinnte Personen und Organisationen dazu auf, Girls for Development Goals Foundation dabei zu unterstützen, die Auswirkungen der Überschwemmung für die Menschen der Gemeinde Onyah und vieler anderer überschwemmter Gemeinden in Nigeria abzumildern.
Video über die Flut in Nigeria
Um uns zu unterstützen, können Sie an folgende Organisation spenden:
Girls for Development Goals Foundation
Zenith Bank, Nigeria
1016948001
oder
Benutzen Sie den gofundme-Link: Support Flood Victims in Onyah Community .
Für Rückfragen können Sie uns über folgende Adresse erreichen: Foundationghef@gmail.com
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Über die Autorin
Benedicta Apuamah ist die Gründerin der Girls for Developent Goals Foundation und studiert im dritten Semester am Management Center Innsbruck (MCI) in Österreich. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Pharmazie an einer nigerianischen Universität erworben und studiert nun den Master International Health and Social Management mit Unterstützung des Bankimoon-Stipendiums und des AAI-Stipendiums für Eine Welt, als Ergebnis ihres Engagements für die SDGs in Nigeria. Sie brennt für die UN Ziele für Nachhaltige Entwicklung, Frauengesundheit, globale Gesundheit und humanitäres Engagement. Sie liebt es zu reisen, Filme anzusehen und sieht sich selbst als „Feinschmeckerin“.
Übersetzung: Syntia Hasenöhrl