Ximena Quiñones ist Stipendiatin des Stipendienprogramms für Eine Welt. Von 30.9. bis 2.10. nahm Sie an der von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen organisierten Herbstschule zum Thema „Klimagerechtigkeit“ teil. Hier schildert sie ihre Eindrücke.

Die JBZ-Herbstschule „Klimagerechtigkeit“ brachte engagierte junge Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um gemeinsam und mit Expert*innen über Klimaherausforderungen und -perspektiven zu diskutieren. Aus globaler Sicht wurden die wichtigsten Klimaprobleme diskutiert, die wir heute schon sehen und die in ein paar Jahren auftreten werden. Besprochen wurden unter anderem folgende Themenschwerpunkte:

Was Feminismus zur Klimagerechtigkeit beitragen kann

Die Univ.-Prof. Dr. Anke Strüver machte einen interessanten Streifzug durch die Geschichte und zeigte insbesondere auf, woher das Problem der Ungleichheit zwischen Frauen und Männer kommt. Sie wies insbesondere auf den Fehler in den ersten Übersetzungen der biblischen Bücher hin. In dieser Zeit wurden Übersetzungen von Männern angefertigt, weshalb diese Übersetzungen bewusst beeinflusst wurden. Derzeit glaubt man beispielsweise noch, dass das Geschlecht Gottes das Männliche ist. In der Konferenz wurde es auch analysiert, wie dieses Problem angegangen wurde und wie die Gender-Perspektive in den letzten Jahren eine relevante Rolle gewonnen hat, die bei aktuellen Klimaproblemen helfen könnte.Die Länder, in denen sich die Rolle der Frau verbessert hat, haben weniger Armut, bessere Arbeitsbedingungen, umweltfreundlichere Energieformen usw. Während in Ländern, in denen die Rolle der Frau weiterhin diskriminiert wird, Umweltprobleme gravierender sind.

Ausreden und Verleugnung in der Klimakrise

Diese Diskussion wurde von Prof. Mag. Dr. Reinhard Steurer geleitet. In den ersten 40 Minuten wurden die aktuellen Klimaprobleme kurz, aber prägnant angesprochen. Der Professor stellte die verschiedenen Arten von Emissionen vor, die sich negativ auf unsere Umwelt auswirken, er zeigte auch die Entwicklung dieser Gase und die Aktivitäten unseres täglichen Lebens, die einen größeren Einfluss auf die Entstehung dieser Emissionen haben. Insbesondere wurde deutlich gemacht, wie sich diese Gase auf unsere Umwelt auswirken und wo wir diese Problematik in den letzten Jahren wahrnehmen können. Im zweiten Teil distkutierten wir die verschiedenen Ausreden, die es gibt, um nicht rechtzeitig Maßnahmen zur Bewältigung des Umweltproblems zu ergreifen. Zu den wichtigsten Ausreden gehören die folgenden:

  • Es ist zu spät, um das Klimaproblem zu stoppen.
  • Ich bin nicht das Problem. Das Problem wird von anderen verursacht.
  • Das Klimaproblem ist ernst, aber das sind nicht die richtigen Lösungen.

Am Ende diskutierten wir auch andere Aspekte, etwa wie viele Jahre wir brauchen, um das schlimmste Klimaerwärmungsszenario zu stoppen oder welche Maßnahmen erforderlich wären, um diese Szenarien zu stoppen. Während des Workshops sahen wir auch Fotos von den Klimaveränderungen in den deutschen Wäldern in diesem Sommer und von den unterschiedlichen Problemen, die Städte wie Venedig aufgrund aktueller Klimaprobleme bereits haben.

Global denken – lokal handeln!

In einem weiteren Workshop wurden möglichen Lösungen auf persönlicher, institutioneller und staatlicher Ebene intensiv diskutiert. Dieser Workshop war besonders interessant, da einige der Teilnehmer*innen dieser Herbstschule tatsächlich bereits Teil von Aktivist*innengruppen in der Stadt Salzburg sind, sie nannten die verschiedenen Aktivitäten, die sie bereits in der Stadt durchführen.

Fazit

  • Wir haben noch ein Zeitfenster von etwa 15 bis 20 Jahren, in dem wir noch Maßnahmen ergreifen können, um die kommenden drastischen Klimaveränderungen zu stoppen.
  • In den kommenden Jahren werden sich Probleme wie Überschwemmungen, Brände etc. verschärfen. Wenn wir jedoch alle für die Umwelt handeln, können wir in Zukunft schlimmere Katastrophen vermeiden.
  • Wenn wir das Ziel der Emissionsreduzierung nicht erreichen und die Kipppunkte erreichen, gibt es kein Zurück mehr. In einigen Städten wird es nicht mehr möglich sein zu leben. Die Temperaturen werden steigen, es wird viele Tote geben. Viele Länder werden Probleme haben, da einige ihrer Küstenstädte sinken. Zudem wird es zu Problemen mit Nahrungsmittelknappheit kommen.

Die Herbstschule „Klimagerechtigkeit“ war wirklich sehr interessant und hat mir sehr gut gefallen. Es war auch sehr intensiv und die Thematik sehr tiefgründig. Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass die Situation so kritisch sein kann. Dieses Seminar hat meine Denkweise über Umweltprobleme verändert. Ich weiß, dass ich verantwortungsvoller handeln muss. Ich weiß, dass ich Teil der Lösung bin und Teil der letzten Generation, die vielleicht noch etwas für die Umwelt tun kann. Ich muss auch akzeptieren, dass es sehr schockierend war die Fotos zu Klimathemen zu sehen. Aber es hat mir geholfen, mehr nachzudenken. Der Kontakt mit den anderen jungen Teilnehmer*innen dieses Seminars hat mir auch gezeigt, dass wir noch etwas tun können. Wir sind nicht allein. Es gibt jeden Tag mehr Menschen, die umweltfreundlicher handeln, deshalb sollten wir nicht aufgeben. Es gibt noch Hoffnung!

Ximena Andrea Quiñones Carvajal kommt aus Kolumbien. Sie studiert in Salzburg Wirtschaftswissenschaften und erhält ein Stipendium für Eine Welt des AAI.

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